Pressemitteilung
Bergner: „Wenn wir mit Nuklearem Recycling in Thüringen erfolgreich sind, müssen wir in der Zukunft keine Endlager mehr ausweisen.“
Zur aktuellen Debatte um die Endlagersucher für deutschen Atommüll in Thüringen äußert sich die umweltpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Dr. Ute Bergner wie folgt:
„Atommüll ist hochenergetischer Speicher und wir müssen lernen, ihn zu nutzen. Die Forschung dazu trägt bereits erste Früchte – auch, wenn es nur ein Silberstreif am Horizont ist. Aber, dass es bereits gelingt, aus radioaktivem Graphit C-14 so genannte Endlosbatterien herzustellen, zeigt, dass wir Atommüll nicht endlagern müssen, sondern ihn in den Kreislauf zurückführen können. Und deshalb plädiere ich dafür, endlich die Voraussetzungen in Thüringen zu schaffen, dass auch Thüringer Wissenschaftler daran forschen, wie man Atommüll verwerten kann. Die Zeit drängt. Ein Endlager in Thüringen ist nicht der richtige Weg. Stattdessen sollten wir in Thüringen ein Institut zu nuklearem Recycling gründen und gleichzeitig darüber nachdenken, eine entsprechende Aufbereitungsanlage zuzulassen.“
Hintergrund
1900 Castorbehälter mit 17 000 Tonnen Atommüll sollen in Deutschland endgelagert werden. Laut einem Zwischenbericht der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) eignen sich in Thüringen 9105 Quadratkilometer als Suchgebiete für ein Atommüllendlager, fast jeder Landkreis und jede kreisfreie Stadt sind ausgewiesen. Jetzt wurden Vorwürfe laut: Die BGE arbeite nicht mit allen zugearbeiteten Daten. So heißt es in der Thüringer Allgemeine vom 31. Mai 2021: „Das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz habe deshalb in seiner Stellungnahme zu dem Bericht beispielsweise moniert, dass sich bei 153 Bohrungen in einem Streifen von Hildburghausen bis Gera nur in zwei Fällen Granit in der geforderten Tiefe gefunden habe, das als Teilgebiet ausgewiesene Areal damit viel zu groß sei.“ Nun haben Vertreter der in Thüringen betroffenen Regionen in den kommenden Monaten im Rahmen von Fachkonferenzen die Möglichkeit auf die Standortsuche Einfluss zu nehmen. Die Entscheidung für ein Endlager in Deutschland soll im Jahr 2031 fallen.